Positionelles Blocken mit dem Kopf

5.6.2 sagt aus, dass „positionelles Blocken mit dem Kopf“ keine Auswirkung/kein Penalty bedeutet. Dies sollte so verstanden werden, dass kein Penalty vergeben wird, wenn es sich im normalen Spielablauf ergibt, dass sich der Kopf eines Spielers im Weg eines Gegners befindet.

Allerdings besagt Abschnitt 5.6.3, dass ein Penalty für Blocken mit dem Kopf vergeben wird, bei „beiläufigem Kontakt durch den Kopf des Initiators, der den Gegner aus dem Gleichgewicht bringt, vorwärts und/oder seitwärts bewegt und zum Verlust der relativen Position eines Gegners bzw. Verbesserung der relativen Position des Initiators oder eines seiner Mitspieler führt.“

Der Kopf ist sowohl irreguläre Blocking- als auch irreguläre Target-Zone. Jeder mit dem Kopf initiierte Block wird mit einem Penalty bestraft, was diese Art von Foul unter den Kontakt-Penaltys einzigartig macht. Weil ein Gegner seine Bewegungsrichtung ändern muss, um Kontakt mit dem Kopf zu vermeiden, hat ein Spieler, der absichtlich seinen Kopf als erste Kontaktmöglichkeit anbietet, eine größere Auswirkung auf das Spiel, als ein Spieler, der eine andere irreguläre Target-Zone anbietet (z.B. den Rücken oder ein Bein). Selbst ohne Kontakt resultiert dies in einem physischen Block und das absichtliche und anhaltende Positionieren des Kopfes hat damit zu einem Vorteilsverlust des Gegners geführt.

Dementsprechend ist absichtliches Blocken mit dem Kopf mit einer Verwarnung von den Officials für unsportliches Verhalten zu ahnden. Offenkundige und absichtliche Versuche, positionell mit dem Kopf zu blocken, sind bereits beim ersten Auftreten mit einem Misconduct-Penalty zu belegen. Eine Verwarnung für positionelles Blocken mit dem Kopf kann an ein ganzes Team ausgesprochen werden.

Beispiel 1

Am Anfang eines Jams stellt sich ein roter Blocker so vornübergebeugt vor dem weißen Jammer auf, dass sein Kopf absichtlich vor dem weißen Jammer positioniert ist. Dem weißen Jammer ist es nicht möglich, seine relative Position gegenüber dem roten Blocker zu verbessern, ohne Kontakt mit dessen Kopf herzustellen. Beim Startpfiff versucht der weiße Jammer sich um den Kopf des roten Blockers herum zu bewegen. Der rote Blocker bewegt seinen Kopf so, dass er die erste Kontaktmöglichkeit im Weg des weißen Jammers bleibt.

Urteil:  Verwarnung; Penalty bei wiederholtem Auftreten.
Begründung: Die absichtliche Positionierung des Kopfes des roten Blockers als erste Kontaktmöglichkeit behindert die Bewegung des weißen Jammers und erlaubt dem roten Blocker seine überlegene Position zu behalten. Diese Aktion rechtfertigt eine Verwarnung von den Officials. Falls der rote Blocker mit dem Kopf nachführt und den weißen Jammer weiterhin behindert, sollte dies mit einem Misconduct-Penalty belegt werden.

Beispiel 2

Im laufenden Spiel skatet ein roter Blocker gegen den Uhrzeigersinn rückwärts, dem weißen Jammer zugewandt. Als der weiße Jammer näher kommt, beugt sich der rote Blocker vornüber und neigt den Kopf in Richtung des weißen Jammers, sodass der Kopf die erste Kontaktmöglichkeit darstellt. Der rote Blocker bleibt in dieser Position und führt den Kopf nach, in den Weg des weißen Jammers.

Urteil: Verwarnung; Penalty bei wiederholtem Auftreten.
Begründung: Der rote Blocker blockt absichtlich positionell mit dem Kopf.

Beispiel 3

Im laufenden Spiel skatet ein roter Blocker gegen den Uhrzeigersinn rückwärts, dem weißen Jammer zugewandt. Aufgrund der Haltung des roten Blockers, mit gebeugten Knien, ist dessen Kopf zufällig, aber nicht absichtlich, als erste Kontaktmöglichkeit in der Bewegungsrichtung des weißen Jammers positioniert. Als der weiße Jammer näher kommt, hebt der rote Blocker den Kopf und initiiert Brust-zu-Brust-Kontakt mit dem weißen Jammer.

Urteil: Kein Penalty.
Begründung: Der rote Blocker war in einer natürlichen Spielhaltung und bot dem weißen Jammer eine reguläre Blocking-Zone an.

Beispiel 4

Ein roter Blocker blockt den weißen Jammer vor dem Pack vom Track und skatet im Uhrzeigersinn, um ein Cutting-the-track zu provozieren. Ein weißer Blocker skatet in den Weg des roten Blockers auf diesen zu. Der rote Blocker beugt sich vornüber und bringt seinen Kopf in „Rammstellung“, um den weißen Blocker davon abzuhalten, ihn zu stoppen. Der weiße Blocker springt aus dem Weg, um größeren Schaden für beide Spieler zu vermeiden.

Urteil: Gross-Misconduct (Spielverweis).
Begründung: Obwohl kein Kontakt stattgefunden, und der rote Blocker weder eine überlegene Position beibehalten, noch einen Verlust der Position des weißen Blockers verursacht hat, ist diese Aktion irregulär und stellt eine außergewöhnliche körperliche Gefährdung beider Spieler dar (siehe Abschnitt 5.16.26).

Real. Strong. Athletic. Revolutionary.